Inklusion begann für mich als Mutter!
Es bedeutete, dass ich erst selbst in die Situation kommen musste, um Inklusion wirklich zu verstehen. Ich war immer offen für Menschen mit Behinderungen und mied sie nie, fand es schön zu sehen, wie sie durch ihre Familien unterstützt wurden und ein glückliches Leben führten.
Um das zu erklären, muss ich etwas weiter ausholen. Alles begann mit unserer geliebten Nichte Lea. Sie war die zweite Tochter meiner Schwester, ein süßes kleines Baby, und alles verlief zunächst ohne Komplikationen. Doch bei der U4-Untersuchung änderte sich unser aller Leben schlagartig. Eine tödliche Krankheit wurde diagnostiziert. Lea wurde palliativ versorgt und lebte bis zu ihrem letzten Atemzug bei meiner Schwester. Trotz allem hatte sie eine sehr schöne Zeit hier bei uns. Sie wurde nur 1,5 Jahre alt und ist friedlich eingeschlafen, doch sie hat uns so viel beigebracht – vor allem, wie wir das Leben in vollen Zügen genießen können.
Das Schönste: Lea durfte Lex kennenlernen, auch wenn er noch ein Baby war.
Dieses Erlebnis prägte uns alle tief. Doch der Schock mit Lex traf uns noch härter. Solche Schicksalsschläge in einer Familie zu erleben, war fast unerträglich.
In diesen schwierigen Zeiten versuchte ich, das Positive zu sehen und das Leben zu leben – auch wenn es hart war. Man lebt nur einmal, und die Zeit kann man nicht zurückholen. Doch die schönen Erinnerungen bleiben.
Die Zeit – der Faktor X, der unser Leben so schön wie möglich macht und uns optimistisch und glücklich durch die Herausforderungen zieht.
Seit Lex auf der Welt ist, erfahren wir immer mehr, was Inklusion wirklich bedeutet. Wir haben erkannt, dass es nicht der medialen Realität entspricht, dass Menschen mit Behinderungen einfach zur Gesellschaft dazugehören.
Warum müssen wir, die mit einer Besonderheit leben, ständig darum kämpfen, laut gehört, wahrgenommen und vor allem respektiert zu werden?
Warum müssen wir uns immer wieder in den Vordergrund stellen, damit die „Mehrheit“ mit uns kämpft und uns endlich hört? Warum passiert das nicht automatisch?
Ich möchte nicht alle über einen Kamm scheren, denn es gibt viele Ausnahmen. Viele, die trotz ihres „alltäglichen“ Lebens sich für uns einsetzen und mit uns gemeinsam laut sind.
Ja, genau DU bist gemeint – du, der diesen Beitrag liest, der sich mit Inklusion beschäftigt, und damit schon einen Schritt weiter bist, uns besser zu verstehen. Jetzt liegt es an dir, auch laut zu sein und für uns alle zu kämpfen.
Bleib dran, sei mit uns laut. Bleib dran und erzähle von uns. Wir möchten, dass Inklusion zur Selbstverständlichkeit wird!
Diskriminierung/Mobbing
Leider wird die Anonymität des Internets häufig ausgenutzt, um Menschen zu mobben und zu beleidigen. Doch ich möchte euch zeigen, dass es auch andere Wege gibt, mit solchen Situationen umzugehen und sich dagegen zur Wehr zu setzen.
Das ERSTE MAL
Für mich als Mutter war das ein grausamer Moment. Es tut weh zu lesen, dass mein Kind als „Missgeburt“ bezeichnet wird. Ich habe diese Nachricht erhalten, während ich bei der Arbeit war. Ich las sie und atmete tief durch. Natürlich war es zu erwarten, dass, wenn wir ein öffentliches Profil wie das von Lex so offen und unzensiert zeigen, irgendwann die ersten Beleidigungen kommen würden.
Zum Glück habe ich als Mama ein eher entspanntes Gemüt. Ich lasse mich von solchen Aussagen nicht lange aufhalten. Wenn ich solche Nachrichten bekomme, antworte ich so schnell wie möglich, ohne viel darüber nachzudenken. Ich bin eine spontane Schreiberin, die einfach alles rauslässt, wenn sie schreibt.
Hier ist die erste Beleidigung und meine Antwort darauf:
Es schrieb jemand:
„Warum machst du Werbung für eine Missgeburt?“
Meine Antwort:
„Hallo ..., mein Name ist Lex und ich wurde so geboren. Nicht nur als Missgeburt, sondern auch als ‚der Gruselige‘, ‚das Monster‘ und ‚der Schreckliche‘. Ich habe mich an solche Worte gewöhnt. Ich habe bereits einige Operationen hinter mir und möchte anderen Familien Mut machen. Die Operationen haben mich stärker gemacht, und vielleicht habe ich mehr durchgemacht als du. Deswegen kann ich in meinem jungen Alter schon von einem größeren Wortschatz und mehr Lebenserfahrung sprechen. Aber immerhin hast du reagiert, und genau das möchte ich erreichen – egal ob negativ oder positiv. Du hast über mich nachgedacht, mich gesehen und kannst nun sagen, dass du mich beleidigt hast. Menschen wie du stärken mich. Eure Unerfahrenheit ist winzig im Vergleich zu den Menschen, die hinter mir stehen. Ich weiß, wovon ich spreche.
Trotz deiner negativen Einstellung wünsche ich dir alles Gute. Ich hoffe, es läuft besser in deinem Leben und dass du gesund bleibst…“
WIR sind stärker als all das, denn hinter uns steht eine Mauer der Gerechtigkeit.
Ich kann nie genug DANKE sagen.
"So etwas hätte nie geboren werden sollen. Mir tut der Krüppel ehrlich gesagt total leid. Später wenn er aus dem Kleinkindalter raus ist, wird er gehänselt und ausgeschlossen. Das ist doch kein Leben."
Meine Antwort:
"Danke für dein ehrlichen und offenen Kommentar. Ich wurde auch schon schlimmer betitelt, was mich und meine Eltern nicht juckt.
Du hast recht das Menschen mit Besonderheiten, wie ich zb. ein schiefes Gesicht, Narben, nicht sprechen können, aber auch die, die eine große Nase haben, das jemand dicker oder sogar dünner ist als andere, durch einen Unfall auch nicht laufen können, teilweise oder ganz ausgeschlossen werden.
Das nennt man Mobbing. So wie du es hier auch gerade tust. Aber deswegen sind wir ja öffentlich um aufzuklären, das es uns gibt.
Uns Menschen die nicht dem Ideal entsprechen. Bei uns stößt du auf eine Mauer der Erfahrenen, die die wissen warum wir so aussehen, wie wir leben, DAS WIR IM HERZEN GENAU WIE DU BIST, NUR LAUTER. Unser Herz schlägt mit der Macht meine Familie, Freunde und Follower da draußen, STÄRKER den je. Wir werden wertgeschätzt mit dem wie ich aussehen und wie wir unser Leben leben. Du bist ein Tropfen auf den heißen Stein der mit solchen Kommentaren heißer und heißer wird. Gerne, wirklich gerne möchten wir dich kennen lernen, nein anders herum. Du darfst uns gerne kennen lernen. Lass uns über dieses Thema gerne "treffen" wir können Live uns austauschen und andere besondere Menschen dazu holen. Wäre das was für dich um deine UNERFAHRENHEIT etwas erfahrener in Themen, wie Inklusion und Behinderung näher zu bringen? Oder möchtest du die Anonymität des Internets weiter ausnutzen um andere zu ärgern wie im Kindergarten. Versuche es bei uns aber nicht bei anderen, denn da verletzt du mehr als du dir jemals erträumt könntest.
Danke dafür und das ich wieder was zum stärken meiner Follower habe! Liebe Grüße und bleibe gesund.
~ Verschwende nicht deine Zeit ~
Ich möchte euch mit meinen Antworten stärken, euch Mut machen und zeigen, dass es sich nicht lohnt, sich mit solchen Menschen und ihren Negativitäten auf ihre Ebene zu begeben. Manchmal muss man einfach einmal alles rauslassen und es dann beiseite schieben.
„Warum sollte ich meine Energie verschwenden und mich mit Dingen oder Menschen beschäftigen, die mir schaden? Nutze diese Energie besser, um dein wundervolles Leben zu genießen.“
Das fasst alles zusammen. Die Zeit können wir nicht zurückdrehen, aber Erinnerungen bleiben. Jede Minute, die du mit solchen negativen Einflüssen verschwendest, verlierst du mit dir selbst und deiner Familie.